Expertenempfehlung zu Definitionen, Diagnostik, Vorgehen

Zielsetzung

Ein Eisenmangel ohne Anämie wird häufig noch nicht als eine klinisch relevante Erkrankung wahrgenommen. Dennoch kanner zuerheblicher Morbidität führen.
Ziel dieser bersicht ist es, den aktuellen Stand derWissenschaft zusammenzufassen und Empfehlungen zu Diagnose und Behandlung vorzuschlagen.
Physiologie des Eisenstoffwechsels Eisen spielt eine wesentliche Rolle in jedem lebenden Organismus. Es ist in einer Vielzahl von Proteinen enthalten, nicht nur in Hämoglobin und Myoglobin, sondern z.B. auch in verschiedenen Cytochromen, einer Reihe mitochondrialer Enzyme und vielen anderen [1].

Eisen liegt in der Natur hauptsächlich in Form von schwerlöslichen Oxiden vor und wird durch verschiedene Zellmechanismen, wie sie z. B. Mikroben oder Hefen entwickelt haben, in biologisch verfügbarer Form aufbereitet [2, 3]. Die Regelung des Eisengehalts im menschlichen Körper wird engmaschig kontrolliert. Ferritin bzw. Transferrin sind für Speicherung und Transport verantwortlich, Ferroportin und Hepcidin regulieren die Eisenfreisetzung ins Blut [4]. Es gibt  einen physiologischen Ausscheidungsmechanismus. Ein Eisenverlusttritt ausschliesslich aufgrund von Blutungen oder über die Abschilferung von Haut- und Schleimhautzellen auf.

Normalerweise enthält der menschliche Organismus 2,5–4 g Eisen, wobei der gröte Teil, ca. zwei Drittel, im Hämoglobin diverser Kompartimente gebunden ist. Etwa 20mg werden täglich für die Bildung der Erythrozyten gebraucht und grötenteils durch Wiederverwertung aus abgestorbenen Zellen mithilfe von spezialisiertenMakrophagen bereitgestellt.

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OA Dr. Maya Thun, Fachärztin für Innere Medizin
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Quellenangabe

Autoren: Christoph Gasch, Christopher Adlbrecht, Georg Johannes Müller, Susanne Simon-Ecker,  Maya Thun, Harald Zeisler

Wiener klinisches Magazin, Link: https://link.springer.com/article/10.1007/s00740-021-00385-1#Abs1