Sie wird fälschlicherweise oft als „Frauenkrankheit“ bezeichnet. Doch auch jeder fünfte Mann leidet allein in Österreich an Osteoporose. Weltweit sind es mehr als 200 Millionen Menschen, deren Leben von dieser Stoffwechselerkrankung der Knochen teils schwer beeinträchtigt ist.

Was ist Osteoporose

Osteoporose ist eine Erkrankung des Knochens, die durch einen gesteigerten Knochenab- bzw. -umbau gekennzeichnet ist. Anfangs kann die Erkrankung völlig symptomlos sein. Doch im weiteren Verlauf stellen sich anhaltende Schmerzen im Stütz- und Bewegungsapparat sowie eine erhöhte Knochenfragilität ein. Somit kann es schon bei geringen Traumata zu Knochenbrüchen kommen.

Diese Störung des normalen Knochenstoffwechsels kann mehrere Gründe haben. So sind etwa Kalziummangel, Bewegungsmangel und hormonbedingte Erkrankungen klassische Einflussfaktoren, die den Knochenaufbau hemmen bzw. Knochenabbau fördern. In der Folge schwindet die Knochenmasse und es entsteht Osteoporose.
Die primäre Osteoporose tritt im höheren Alter sowie nach den Wechseljahren in Folge von Östrogenmangel auf. Patienten können im Extremfall pro Jahr bis zu sechs Prozent ihrer Knochenmasse verlieren.
Die sekundäre Osteoporose ist die Folge von anderen Erkrankungen oder Medikamenten. Bei chronisch entzündlichen Gelenkserkrankungen wie bei der rheumatoiden Arthritis ist per se das Frakturrisiko durch die chronische Inflammation erhöht, zusätzlich wirkt sich die Anwendung von Glukokortikoiden negativ auf den Knochen aus, sodass bei den betroffenen Patienten eine spezifische, antiosteoporotische Therapie schon  frühzeitig notwendig ist.

Ähnlich wie bei der rheumatoiden Arthritis haben andere Erkrankungen wie z.B. entzündliche Darmerkrankungen einen negativen Einfluß auf den Knochenstoffwechsel. Auch der Einsatz von immunsupressiven Medikamenten, Antidepressiva, Aromatase-Hemmern und Glukokortikoide führt zu einem erhöhten Frakturrisiko.

Wer sind die Risikogruppen

Schätzungsweise sind ein Zehntel der Frauen um die 60 Jahre, zwei Fünftel der Frauen um die 80 Jahre und zwei Drittel der Frauen älter als 90 Jahre von dieser Erkrankung betroffen.

.

Artikel als Download

Lesen Sie den gesamten Text hier als PDF.

Download
OA Dr. Maya Thun, Fachärztin für Innere Medizin
.

Quellenangabe

Autorin: OA Dr. Maya Thun

top class, Link: https://www.rudolfinerhaus.at/das-rudolfinerhaus/top-class-magazine-folder/