Obwohl Osteoporose als Volkserkrankung gilt, wird sie zu selten diagnostiziert und in der Folge die Therapie vernachlässigt. Frakturrisiko-Rechner sind nützliche Instrumente, um die Indikationsstellung für eine Osteotherapie abseits der Knochendichte zu erleichtern. Bei der Therapie ist auf die Wahl des geeigneten Präparats und insbesondere auf die Therapietreue zu achten.

Studiert man die aktuelle Datenlage zur Therapie und Diagnose der Osteoporose in Europa, so überrascht die mangelhafte Wahrnehmung für eine der häufigsten Volkserkrankungen. Dieses geringe Bewusstsein hat jedoch folgenschwere Auswirkungen: wiederholte Frakturen, vermehrte und längere Krankenhausaufenthalte, verminderte Lebensqualität, Pflegebedürftigkeit und, nicht zu vernachlässigen, immense Kosten für das Gesundheitssystem.

In Österreich sind ca. eine halbe Million Menschen von Osteoporose betroffen. Im internationalen Vergleich von 63 Ländern weist Österreich bei Frauen die dritthäufigste Inzidenz für altersabhängige Hüftfrakturen auf.

Untertherapiert, weil unterdiagnostiziert

Trotz der hohen Prävalenz wird nur ein Bruchteil der Patienten mit manifester Osteoporose therapiert. In Österreich erhalten lediglich ca. 15 % der Patienten mit einer Schenkelhals- oder Wirbelkörperfraktur 18 Monate nach Entlassung aus dem Krankenhaus eine spezifische Osteoporose-Therapie, obwohl ein sehr hohes Refrakturrisiko besteht. In diesen Fällen ist bezugnehmend auf die aktuellen Leitlinien des Dachverbandes der Deutschsprachigen Wissenschaftlichen Osteologischen Gesellschaften (DVO) und der International Osteoporosis Foundation (IOF) eine generelle Indikation einer Osteoporose-Therapie gegeben. In Übereinstimmung mit der klinischen Gesamtsituation kann in ebendiesen Fällen auf eine Knochendichtemessung verzichtet werden.

Ziel ist, das Frakturrisiko zu senken

Die aktuellen Empfehlungen der Osteopose-Gesellschaften zielen darauf ab, das Frakturrisiko zu senken („Treat-to-Tar- get“).

OA Dr. Maya Thun, Fachärztin für Innere Medizin
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Quellenangabe

Autorin: OA Dr. Maya Thun

Ärzte Krone, Link: www.medmedia.at/aerzte-krone/

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